Es liegt auf der Hand, dass es bei der Herstellung von Boots- und Yachtrümpfen im hohen Maße auf die Wasserbeständigkeit des verarbeiteten Harzes ankommt. Jedes Harzsystem nimmt bis zu einem gewissen Maße Wasser in sich auf und wird dadurch schwerer. Wichtiger als diese Gewichtszunahme ist aber die Art und Weise, wie das Harz sich gegenüber dem Versuch des Wassers verhält, in die Bindung zwischen Harz und Faser einzudringen und sie schließlich aufzulösen, was dann langfristig den völligen Verlust der Laminatfestigkeit nach sich zieht. Sowohl Polyester als auch Vinylester sind aufgrund ihrer hydrolyseanfälligen Ester-Gruppen eine durch Wasser hochgradig angreifbare Molekularstruktur.
Ein dünnes Polyesterlaminat verliert nach einem Jahr im Wasserbad bis zu 45 % seiner interlaminaren Scherfestigkeit; nach der gleichen Zeit hat ein vergleichbares Epoxidlaminat noch 90 % seiner ursprünglichen Festigkeit.
Grafik 26 verdeutlicht die Auswirkung von Wasser auf die Festigkeit eines Glasgewebe-Laminates mit Epoxid- bzw. Polyesterharz. Für den Versuch wurden die Laminate in 100°C heißes Wasser getaucht, wodurch ein beschleunigter Alterungseffekt erzielt wird.