Joseph ThompÂson & ComÂpaÂny Ltd., HenÂdon Lodge Sawmills, Moor TerÂrace, SunÂderÂland. Ein LeitÂfaden von David Kayll, mit BeitrĂ€Âgen von FarÂrow & ChamÂbers und Dick Phillips
Geschichte und Konstruktionsprinzipien
Der BootsÂbau mit HolÂzleisÂten hat eine lange TraÂdiÂtion, ist aber in letÂzter Zeit etwas in VergessenÂheit gerÂatÂen. Seit Kurzem aber oriÂenÂtiert sich die Branche weg von der kostenÂinÂtenÂsivÂen GroĂkonÂstrukÂtion. DahinÂter steckÂen einÂerÂseits wirtschaftlich/technische GrĂŒnde: die OsmoseprobÂlematik, die RezesÂsion, VerÂlust traÂdiÂtionellen BootsÂbau-Know-hows⊠AnderÂerÂseits gibt es eine NachÂfrage nach indiÂviduÂellen und interÂesÂsanÂten Booten mit attrakÂtivem Innen- und AuĂenÂfinÂish zu gerinÂgeren Kosten. Cedar Strip wurde von Joseph ThompÂson entwickÂelt, nachÂdem die GebrĂŒder Kayll in den spĂ€ten 70er Jahren einen Entwurf von Ron HolÂland in HolÂzleisÂten-Bauweise realÂisiert haben. Die AnreÂgung dazu stammte aus dem Buch der GebrĂŒder Gougeron, das aber in entscheiÂdenÂden PunkÂten keine ausÂreÂichenÂden ErkÂlĂ€runÂgen lieferte. BeispielÂsweise gab es keinÂerÂlei HinÂweise darauf, wie wichtig die Genauigkeit des ProÂfils ist. In den 80er Jahren experÂiÂmenÂtierte Joseph ThompÂson mit verÂschiedeÂnen ProÂfilen und lieĂ sich von zahlreÂichen KonÂstrukÂteuren und BootsÂbauern beratÂen. So entwickÂelte ThompÂson das Cedar-Strip-SysÂtem zur MarkÂtreife. Dieses SysÂtem zeichÂnet sich durch folÂgende MerkÂmale aus:
- Eine komÂplette BandÂbreÂite unterÂschiedlichÂer ProÂfile je nach BootsgröĂe;
- ProÂfile mit indiÂviduÂell optiÂmierten RadiÂen, um AufÂsÂplitÂtern vorzubeugen;
- GefĂŒhrter Anschluss zwisÂchen den Leisten;
- AusÂgezeÂichÂneter Holz-auf-Holz-KonÂtakt auch an Rundungen;
- Jede LeisÂtenÂstĂ€rke in unterÂschiedlichen BreÂitÂen fĂŒr unterÂschiedliche RunÂdungsÂgrade lieferÂbar (schmale LeisÂten fĂŒr scharfe KrĂŒmÂmungen, beispielÂsweise an der Bilge, breÂitÂere LeisÂten fĂŒr glatÂte FlĂ€chen, beispielÂsweise an der oberen Bordwand);
- VariÂantenÂvielfalt der Holzarten je nach Anspruch an spezÂiÂfisÂches Gewicht, FesÂtigkeit und Aussehen;
- GleÂichÂbleibend hohe QualÂitĂ€t kamÂmerÂgetrockÂneter Hölzer.
Das Cedar-Strip-ProÂfil
ProÂfile mit gleÂichÂförÂmigem Radius brinÂgen unverÂmeiÂdlich ProbÂleme mit sich: beim Biegen entsteÂhen an der Innenkante unerÂwĂŒnÂschte ZwisÂchenÂrĂ€ume, und das Holz kann leicht splitÂtern. Bei herkömmÂlichen SysÂteÂmen musste man mit diesem ProbÂlem leben. Dank der Fortschritte bei der EntwickÂlung holzverÂarÂbeiÂtÂenÂder MaschiÂnen lassen sich inzwisÂchen allerdÂings ProÂfile mit so feinen TolÂerÂanzen herÂstellen, dass man dieses ProbÂlem durch eine optiÂmierte GeomeÂtrie weitÂgeÂhend in den Griff bekommt. Cedar-Strip-LeisÂten sind so genau gearÂbeitÂet, dass jedÂer Zuschnitt je zwei unterÂschiedlich ausÂgeÂformte RadiÂen und AuflageÂflĂ€chen aufweist. Nur HolÂzleisÂten mit diesem KonÂstrukÂtionÂsÂmerkÂmal lassen sich wirkÂlich effizient verÂbauen. Man braucht deutÂlich weniger Leim, erzielt maxÂiÂmalen Holz-auf-Holz-KonÂtakt, und die LeisÂten strakÂen auf ganzÂer RumpflĂ€nge optiÂmal. SysÂteme, die diese Vorteile nicht aufweisen, kosten letÂztenenÂdes sehr viel mehr Zeit, ganz zu schweigen von verÂgleÂichÂsweise unbeÂfriediÂgenÂder Optik und strukÂtureller StaÂbilÂitĂ€t. Deshalb ist unserÂer MeiÂnÂung nach eine möglichst PrĂ€zise ProÂfilÂgeÂomeÂtrie von herÂausÂraÂgenÂder Bedeutung.
Die Cedar-Strip-BautechÂnik
Gute VorÂbereÂitung ist der SchlĂŒsÂsel, um möglichst einÂfach und schnell zu bauen und dabei höchÂste QualÂitĂ€t zu gewĂ€hrleisÂten. Lagern Sie die HolÂzleisÂten in unmitÂtelÂbarÂer NĂ€he Ihres ProÂjekÂts, am besten unter dem Dach des SchupÂpens, wo die Luft wĂ€rmer und das Holz vor BeschĂ€diÂgunÂgen geschĂŒtzt ist. So halÂten Sie den Boden frei, findÂen schnell die richtige LĂ€nge und haben Platz fĂŒr die HandÂhabung der LeisÂten. BootÂsrĂŒmpfe werÂden ĂŒblicherÂweise kieloben beplankt. Es geht auch anders, aber so sind SpanÂten, SchotÂten oder MalÂlengerĂŒste viel einÂfachÂer zu bauen und zu posiÂtionÂieren. AuĂerÂdem lĂ€sst herÂausquelÂlenÂder, ĂŒberÂschĂŒsÂsiger Leim sich so am einÂfachÂsten entÂferÂnen. Darauf muss unbeÂdÂingt geachtet werÂden, und zwar bevor der Leim ausÂgeÂhĂ€rtet ist. Wenn man auf beiÂden SeitÂen gleÂichzeitÂig anfĂ€ngt und wechÂselÂweise die nĂ€chÂste Leiste aufÂsetÂzt, ist es einÂfachÂer, eine gleÂichÂmĂ€Ăige Form zu erzieÂlen und das VerÂwinden der SpanÂten zu verÂhinÂdern. Je nach KonÂstrukÂtion, EinÂbautÂen und FinÂish des Bootes wird man unterÂschiedliche MethÂoÂdÂen wĂ€hlen, um die LeisÂten auf den SpanÂten und untereÂinanÂder zu fixieren.
Bei LeisÂten mit gerinÂgen StĂ€rken bis 18 mm mĂŒssen, wenn ĂŒberÂhaupt, nur die KanÂten fixÂiert werÂden, und zwar mit NĂ€geln, Spax-Schrauben oder KramÂpÂen, die hinÂterÂher wieder entÂferÂnt werÂden. Es ist sinÂnvoll, mit ElekÂtrowÂerkzeug zu arbeitÂen, um schneller voranzukomÂmen. Mit ein bissÂchen Ăbung lĂ€sst sich der AusÂtritt ĂŒberÂschĂŒsÂsiÂgen Leims und damit der Zeitaufwand fĂŒr dessen BeseiÂtÂiÂgung minÂimieren. Der Leim wird in die konkave Kante gegeben, und mit der Zeit hat man die richtige Menge genau im Griff und kann prakÂtisch im SchrittÂtemÂpo weitÂerÂarÂbeitÂen. Die FixÂiertechÂnik entwickÂelt sich weitÂer. Es gibt jetÂzt beispielÂsweise NylonÂnĂ€gel, die die Arbeit an gröĂeren Booten spĂŒrÂbar vereÂinÂfachen. Die LeisÂten könÂnen geschĂ€ftet oder, da sie von oben und unten gehalÂten werÂden, auch StoĂ an StoĂ gelegt werÂden, solange keine LeisÂteÂnenÂden ĂŒbereÂinanÂder zu liegen komÂmen. VorÂbereÂiÂtÂende ArbeitÂen (beispielÂsweise LĂ€nÂgen und SchĂ€ften) könÂnen auĂerÂhalb der Form erledigt werÂden. Bei geschickÂter Auswahl der LĂ€nÂgen bleibt kaum VerÂschnitt ĂŒbrig. Die Fugen der StirnÂseitÂen mĂŒssen nicht unbeÂdÂingt auf den SpanÂten liegen, allerdÂings sieht es so schönÂer aus. Im Zuge des BauÂfortschritts kann die Form des BootÂsrumpfes zu einÂer stĂ€rkÂeren KrĂŒmÂmung der Cedar-Strip-LeisÂten zwinÂgen, und das VerÂleimen wird schwieriger. Dann empÂfiehlt es sich, die KanÂten abzurichtÂen. DafĂŒr eignet sich beispielÂsweise eine FrĂ€se mit einÂstellÂbarÂer Tiefe. Bei der nĂ€chÂsten Lage verÂfĂ€hrt man entsprechend. Bei den meisÂten BootÂsrĂŒmpfen mĂŒssen höchÂstens zwei Lagen LeisÂten auf diese Weise eingewinkelt werÂden. Nach dem AufÂplanken sind innen wie auĂen nur noch gerÂingfĂŒgige PutzarbeitÂen erforderÂlich, um die OberÂflĂ€che zu glĂ€tten.
AnschlieĂend kann die AuĂenÂhaut dopÂpelt diagÂoÂnal mit Furnier beplankt und Scrim-GlasÂgewebe oder reinem GlasÂgewebe ĂŒberÂzoÂgen werÂden. Das Furnier lĂ€sst sich sehr schnell auf einen Cedar-Strip-UnterÂgrund aufÂbrinÂgen, und zwar entwedÂer im VakuÂumverÂfahren oder durch Heften. Da WestÂern Red Cedar sehr weich ist, kann es ratÂsam sein, die InnenÂseite bis zur Höhe der WasserÂlinÂie mit GlasÂgewebe auszukÂleiÂden. Eine KomÂplettverkleiÂdung bis zur DeckÂskante scheint uns nicht erforderÂlich, aber hierĂŒber gehen die MeiÂnÂunÂgen der KonÂstrukÂteure auseinanÂder. Das spezÂiÂfisÂche Gewicht und der Typ des innen verÂwenÂdeÂten Gewebes hĂ€nÂgen von der GröĂe des Bootes ab. Als FausÂtregel gilt, dass ein 30-FuĂ-Boot mit 290-g-Köper ausÂgekÂleiÂdet wird. FraÂgen Sie im Zweifel bitte Ihren KonÂstrukÂteur und Ihren Glasgewebelieferanten.
Sehr wichtig ist auch die Wahl des richtiÂgen KleÂbers. Bei einiÂgen anspruchsvollen ProÂjekÂten haben wir mit verÂschiedeÂnen KleÂbern ErfahrunÂgen gesamÂmelt und sehr gute Erfolge mit der techÂnisÂchen UnterÂstĂŒtzung von SP SysÂtems erzielt. Wir empfehlen Ihnen, vor der KaufentscheiÂdung die EigenÂschaften der einzelÂnen KlebesysÂteme genau zu prĂŒfen. Auch Polyurethan-KleÂber wie âBalÂcotanâ könÂnen sehr erfolÂgreÂich mit Cedar Strip eingeÂsetÂzt werden.
Die richtige Holzart
FĂŒr den Bau eines hochfesten und denÂnoch leichtÂen SchiffÂsÂrumpfes kommt es sehr darauf an, das am besten geeignete Holz zu verÂwenÂden. DafĂŒr muss man sich zunĂ€chst klar machen, welche EigenÂschaften man genau erzieÂlen will. Das Holz sollte möglichst leicht, fest und biegsam sein, mit glatÂter Maserung, astÂfrei und kamÂmerÂgetrockÂnet. Da die HolzkonÂstrukÂtion mit Furnier oder einÂer GlasÂgewebe-EpoxybeschichÂtung ĂŒberÂzoÂgen wird, muss sie einen staÂbilen Kern abgeben. Wichtig ist auĂerÂdem, dass sich die OberÂflĂ€che leicht und schnell zur weitÂeren BearÂbeitung glĂ€tÂten lĂ€sst. KamÂmerÂgetrockÂnete WestÂern Red Cedar mit einem FeuchtigkeitsÂgeÂhalt von 10 % und einem spezÂiÂfisÂchen Gewicht von 0,35 bis 0,40 ist möglicherÂweise fĂŒr diese AnsprĂŒche die beste Lösung. Wenn man nasseres Holz verÂwenÂdet, bleibt die Feuchtigkeit im Kern eingeschlossen. Darunter leiÂdet die strukÂturelle StaÂbilÂitĂ€t des Rumpfes, das Gewicht wird unnötig hoch und der Kern kann schrumpfen. Ein KrĂ€useln der AuĂenÂhaut ist schlieĂlich die Folge. TrockÂenes Holz ist fesÂter und lĂ€sst sich bessÂer verleimen.
Furniere
FĂŒr den BootsÂbau sollte nur hochwÂerÂtiges Furnier verÂwenÂdet werÂden (MesserÂfurnier, kein RadiÂalschnitÂtÂfurnier). SchwankunÂgen in der SchnitÂtqualÂitĂ€t machen das GlĂ€tÂten der OberÂflĂ€chen langÂwieriger und mĂŒhÂsamer. Man sollte nicht verÂsuchen, zu breÂite Furniere zu verkleben. Bei BreÂitÂen ĂŒber 15 bis 20 cm neigt das Furnier dazu, sich in der Innenkante von KrĂŒmÂmungen abzulösen. Es bilden sich LufteinÂschlĂŒsse, und der KleÂbekonÂtakt geht verÂloren, es sei denn, man setÂzt so viele KramÂpÂen, dass das VerÂfahren nicht mehr prakÂtikÂaÂbel wĂ€re. Daher empfehlen wir StanÂdardÂbreÂitÂen zwisÂchen 100 und 200 mm (4 bis 8 Zoll) Sie könÂnen ZedÂerÂfurnier oder Hartholz (Khaya-MahagÂoÂni-Furnier) verÂwenÂden, ĂŒblicherÂweise in 2,8 mm StĂ€rke (1/8 Zoll).
AnwenÂdungsÂbeispiele fĂŒr das Cedar-Strip-System
28â35-FuĂ-Yachten
Die SpanÂten werÂden im Abstand von 60 bis 75 cm gesetÂzt. An Stellen mit starkÂer KrĂŒmÂmung des Rumpfes sind zusĂ€tÂzliche Mallen zu empfehlen, um die LeisÂten sichÂer zu fixÂieren. Die gelĂ€ngten LeisÂten könÂnen StoĂ an StoĂ gelegt werÂden. WĂ€hrend des AufÂplankens ist der Rumpf innen wie auĂen von ĂŒberÂschĂŒsÂsigem KleÂber zu reiniÂgen. Die BefesÂtiÂgungsklamÂmern lassen sich spĂ€ter leichter entÂferÂnen, wenn man beim TackÂern ein reiĂfestes KunÂstÂstoffÂband unterÂlegt. Sie könÂnen aber auch im Rumpf verbleiben, vor allem, wenn dieser furniert wird.
33-FuĂ-FahrtenyÂacht
Der BootsÂbauer hat YelÂlow Cedar mit 15x44-mm-ProÂfil verÂwenÂdet. Das höhere Gewicht dieser Holzart wurde in Kauf genomÂmen, um die erhöhte FesÂtigkeit und helle Farbe zu erzieÂlen, die vom EignÂer gewĂŒnÂscht war. SpanÂten aus laminiertÂer franzöÂsisÂchÂer Eiche, kieloben, mit 60 cm Abstand bildeÂten die Form. Vier MĂ€nÂner haben den Rumpf in nur vier Tagen beplankt: einÂer hat den KleÂber angemisÂcht und aufgeÂtraÂgen, ein zweitÂer die Cedar-Strip-LeisÂten von auĂen festÂgeÂhalÂten, damit der dritte sie mit einem ElekÂtroÂtackÂer unter VerÂwenÂdung versenkbarÂer MessÂingkramÂpÂen fixÂieren konÂnte, und der vierte Mann hat derÂweil die ĂŒberÂschĂŒsÂsiÂgen KleÂberÂreste von der InnenÂseite entÂferÂnt. AnschlieĂend haben zwei Mann die OberÂflĂ€che in einem Tag geglĂ€tÂtet. Der BootsÂbauer weist darauf hin, dass es besonÂders wichtig ist, wĂ€hrend des Bauens die InnenÂseite sysÂtemÂaÂtisch von ĂŒberÂschĂŒsÂsigem KleÂber zu befreien und ein Furnier mit möglichst geringer StĂ€rke zu verÂwenÂden. Er hatÂte bisÂlang ĂŒbriÂgens immer konÂvenÂtionelle ProÂfile eingeÂsetÂzt und baut seit dieser Erfahrung mit unseren Leisten.
80-FuĂ-EinÂrumpÂfyÂacht
SpanÂten bzw. SchotÂten werÂden im VerÂhĂ€ltÂnis 15:1 oder 20:1 gesetÂzt, dabei sollte ein Abstand von ca. 1,50 m nicht ĂŒberÂschritÂten werÂden. Die HolÂzleisÂten werÂden mit Spax-Schrauben oder KramÂpÂen horÂiÂzonÂtal fixÂiert. VerÂtikal werÂden die LeisÂten vorgeÂbohrt und mit lanÂgen BronzenĂ€geln fixÂiert. Einige deutsche BootsÂbauer verÂwenÂden dafĂŒr AluÂminiÂumÂnĂ€gel oder PasssÂtifte. Gebaut wird kieloben, und man beginÂnt mit einÂer StartÂplanke mit gleÂichem Abstand zur Kiellinie und zur DeckÂskante. Diese wird ĂŒblicherÂweise auĂerÂhalb der Form auf die richtige LĂ€nge geschĂ€ftet. Bei der Arbeit mit EpoxykÂleÂber kann viel ĂŒberÂschĂŒsÂsiger KleÂber ausÂtreten, der beim AufÂplanken jedesÂmal sofort entÂferÂnt werÂden muss, damit man sich unnötiges Abschleifen erspart
Beplanken mit Cedar Strip
NorÂmalerÂweise könÂnen sieben MĂ€nÂner in sieben WerkÂtaÂgen ein 85-FuĂ-Boot vollÂstĂ€ndig beplanken. Die VorÂbereÂitung allerdÂings ist sehr zeitraubend. Es dauert lange, alle SpanÂten, Mallen und StaÂtioÂnen zu bauen und korÂrekt zu posiÂtionÂieren. Wenn der Rumpf vollÂstĂ€ndig beplankt ist, muss man vor dem WeitÂerÂbau auĂerÂdem eine gewisse Zeit fĂŒr kleinere SpachteÂlarÂbeitÂen einplanen.
Die meisÂten RĂŒmpfe werÂden mit Khaya MahagÂoÂni oder ZedÂer diagÂoÂnal furniert und viele Boote zusĂ€tÂzlich mit mulÂtiÂdiÂrekÂtionalem oder uniÂdiÂrekÂtionalen GlasÂgewebe ĂŒberÂzoÂgen. Genauere EmpfehlunÂgen erfraÂgen Sie bitte bei Ihrem LieferÂanÂten oder KonÂstrukÂteur. In der Regel wird man den BootÂsrumpf innen und auĂen mit GlasÂgewebe ĂŒberziehen, so dass eine SandÂwichkonÂstrukÂtion mit Cedar-Strip-HolzkÂern entsteht.
Speed Strip 1995
AuszĂŒge aus einem Artikel von Dick Phillips fĂŒr das BoatÂman MagÂaÂzine, Abdruck mit freÂundlichÂer Genehmigung
Nach der EntwickÂlung eines praxÂisÂtauglichen HolÂzleisÂtenÂproÂfils fĂŒr den BootsÂbau hĂ€tte Joseph ThompÂson sich bequem zurĂŒckÂlehnen könÂnen und sich auf die VerÂmarkÂtung seinÂer ProÂfile konzenÂtriÂeren. Stattdessen haben er und seine KolÂleÂgen in der UnternehmensfĂŒhrung, insÂbesonÂdere Joseph Kayll und seine beiÂden Söhne Joseph jr. und David, hartÂnĂ€ckÂig an der WeitÂerÂenÂtwickÂlung des SysÂtems gearÂbeitÂet, um in enger Absprache mit ihren BootsÂbauerkunÂden die verbleibenÂden ProbÂleme auszubĂŒgeln, die in der PraxÂis aufÂtratÂen. Immer wieder wurÂden FeinÂheitÂen optiÂmiert und KanÂtenÂproÂfile umgestalÂtet, damit das SysÂtem noch anwenÂderÂfreÂundlichÂer wird und in noch zahlreÂicheren GröĂenÂvariÂanten geliefert werÂden kann.
Das HumÂberÂside YachtÂbauteam von Tony FarÂrow und John ChamÂbers hat viele Jahre lang stets die modÂernÂsten TechÂniken des HolzÂbootÂbaus verÂwenÂdet. Nun sind die meisÂten ihrer KunÂden StardeÂsignÂer, die FarÂrow & ChamÂbers damit beaufÂtraÂgen, ProÂtoÂtypen ihres jewÂeils neuesten KonÂstrukÂtioÂnen zu ferÂtiÂgen. Daher ist das innoÂvÂaÂtive Duo stĂ€ndig auf der Suche nach schnelleren und effizienÂteren TechÂniken. Als langjĂ€hrige Cedar-Strip-Nutzer wussten sie zwar die Vorteile dieses SysÂtems zu schĂ€tzen, fragten sich aber auch, ob man den BauÂvorÂgang nicht noch beschleÂuÂniÂgen kann. Mit ProÂfilen, die sich stĂ€rkÂer selbÂst zenÂtriÂeren, so die ĂberÂlegung, könÂnte man den Zeitaufwand fĂŒr das KanÂtenÂfixÂieren verÂminÂdern, raschÂer arbeitÂen und auf der InnenÂseite deutÂlich glatÂtere FlĂ€chen erzielen.
Tony FarÂrow und John ChamÂbers haben bei der EntwickÂlung solchÂer neuarÂtiÂgen ProÂfile, wie man sie inzwisÂchen unter dem Namen Speed Strip kenÂnt, eng mit David Kayll zusamÂmengearÂbeitÂet. Die Zuschnitte der LeisÂten entsprechen im GroĂen und Ganzen den lieferÂbaren AbmesÂsunÂgen des Cedar-Strip-SysÂtems. Aber das KanÂtenÂproÂfil sieht volÂlkomÂmen anders aus. Als ich die ersten Muster sah, habe ich zunĂ€chst unglĂ€uÂbig reagiert: Wollte hier tatÂsĂ€chÂlich jemand einen BootÂsrumpf aus Nut- und FederÂbretÂtern bauen? So nĂ€mÂlich sieht das SysÂtem auf den ersten Blick aus.
Bei nĂ€herÂer BetraÂchÂtung gab es aber keinen Grund zu der Annahme, dass diese ProÂfile nicht genauÂso gut funkÂtionÂieren sollÂten, wie die alten, wenn nicht sogÂar bessÂer. TatÂsĂ€chÂlich strakÂen die LeisÂten genauÂso herÂvorÂraÂgend, wie Cedar Strip, denn sie haben dieselÂben AbmesÂsunÂgen. Und warum sollte das âNut- und FedÂerÂprinzipâ ein ProbÂlem darstellen, solange zwisÂchen Nut und FedÂer genug Spiel vorhanÂden ist, um leichte Winkel zwisÂchen den LeisÂten zuzulassen.
Wie bei vieÂlen guten Ideen ist die Sache aber auch hier nicht ganz so einÂfach, wie Tony FarÂrow erlĂ€utert. Sein Unternehmen fand schon seit gerÂaumer Zeit, dass beim AufÂplanken mit Cedar Strip zwei aufwendiÂge ZusatzarbeitÂen anfallÂen, nĂ€mÂlich das GlĂ€tÂten der AuĂenÂseite und die ReiniÂgung der InnenÂseite. Sie wussten, dass man beiÂde AspekÂte mit ein wenig NachÂdenken und kleinen VerĂ€nÂderunÂgen optiÂmieren könÂnte, und ihnen war klar: Wenn das neue SysÂtem sich auch noch raschÂer verÂbauen lieĂe, dann wĂ€ren sie auf der GewinÂnerÂseite. Der Hauptvorteil des Cedar-Strip-SysÂtems mit den konvex/konkav geformten KanÂten liegt darin, dass die LeisÂten prakÂtisch in beliebigem Winkel angeÂsetÂzt werÂden könÂnen. Der HauptÂnachteil ist, dass sich entÂlang der Fuge KleÂberÂwĂŒlÂste bilden, die nach dem GlĂ€tÂten erhaben steÂhen bleiben, weil der KleÂber hĂ€rter ist, als das ZedÂernÂholz. SelbÂst nach dem Abschleifen bleibt hĂ€uÂfig ein recht breÂitÂer KleÂberÂstreifen sichtÂbar, vor allem, wenn der Rumpf nicht farÂbig lackÂiert wird. IdeÂal wĂ€re eine Gelenkverbindung mit rechteckÂiÂgen KanÂten, um schmale Fugen zu erzielen.
Nach einigem ExperÂiÂmenÂtieren kam das Team auf eine Lösung, die auf den ersten Blick wie eine konÂvenÂtionelle Nut- und FedÂer-Verbindung aussieht, aber tatÂsĂ€chÂlich eine abgerunÂdete FedÂerÂseite und eine rechteckÂige Nut aufweist. Auf der InnenÂseite sitzten die KanÂten der HolÂzleisÂten prakÂtisch fugenÂlos aufeinanÂder, wĂ€hrend auf der AuĂenÂseite eine offene Fuge entsteÂht, die nach dem GlĂ€tÂten verspachtelt werÂden kann.
SchĂ€tzunÂgen zufolge reduziert dieses neue SysÂtem den Zeitaufwand beim AufÂplanken um 25 %, was bessÂer ist als erwartet. Tony FarÂrow und John ChamÂbers haben inzwisÂchen mehrere Boote mit Speed-Strip-TechÂnik gebaut und festÂgestellt, dass die LeisÂten schlĂŒsÂsig ineinanÂder passen und nicht dazu neigen, beim StrakÂen âaus der FĂŒhrung zu sprinÂgenâ. FernÂer haben sie bemerkt, dass sich in den BereÂichen, die nicht durch SpanÂten gestĂŒtzt werÂden, weniger âWellenâ bilden, so dass gerinÂgere MenÂgen SpachÂtel zum AufÂfĂŒllen und GlĂ€tÂten erforderÂlich sind. Die erwarteten SpalÂten auf der AuĂenÂseite erwiesen sich in der PraxÂis auf dem gröĂten Teil des Rumpfes als so schmal, dass man sie kaum wahrgenomÂmen hat. Sie werÂden in der Regel einÂfach ĂŒberÂzoÂgen oder ĂŒberÂlackÂiert. Das neue SysÂtem hat ein enormes EinÂsatzpotenÂzial in vieÂlen verÂschiedeÂnen GebiÂeten. David Kayll hat fĂŒr Joseph ThompÂsons FirÂma ein ProÂjekt geleitÂet, bei dem es darum ging, einen Speed-Strip-Bausatz fĂŒr BeiÂboote zu entwickÂeln. Damit sollte dem SelbÂstÂbauer demonÂstriÂert werÂden, wie anwenÂderÂfreÂundlich das SysÂtem ist. Die KonÂstrukÂtion stammt von Paul FishÂer (SelÂway FishÂer Designs), und der ProÂtoÂtyp wurde bei ThompÂson in SunÂderÂland gebaut. Meine SchĂŒler an der FalÂmouth Marine School am entÂgeÂgengeÂsetÂzten Ende von EngÂland hatÂten keine MĂŒhe, auf dieser GrundÂlage einen an ihre AnforderunÂgen angepassten Bausatz zu entwickÂeln. Die Speed-Strip-LeisÂten fĂŒr dieses ProÂjekt wurÂden aus brasilÂianÂisÂchÂer ZedÂer geschnitÂten. Dieses Holz erinÂnert an mitÂtel- und sĂŒdamerikanisÂches Mahagoni.
InzwisÂchen betraÂchtet das Team von FarÂrow & ChamÂbers solche SchnellÂbauleisÂten als gutes MitÂtel, um Holz als MateÂrÂiÂal fĂŒr den BootsÂbau generell wieder popÂulĂ€rÂer zu machen und nicht etwa als eine âeinÂmaÂlige AusÂnahÂmelöÂsungâ. Zur Zeit bauen sie eine Yacht fĂŒr WarÂwick Collins, der sein perÂsönÂlichÂes TraumÂboot realÂisieren will Und dieser Traum wird sehr schnell WirkÂlichkeit. Die BootsÂbauer haben das GefĂŒhl, dass eine neue BoomÂphase fĂŒr den HolzÂbootÂbau anbricht, denn auf der einen Seite steÂht der WunÂsch der KunÂden nach echtem Holz, und auf der anderen Seite gibt es neue TechÂniken, die die QualÂitĂ€t verbessern und die Baukosten reduzieren.
ZusamÂmenÂfasÂsung
Es hĂ€ngt von Ihren perÂsönÂlichen VorÂlieben ab, ob Sie sich fĂŒr Cedar Strip oder fĂŒr Speed Strip entscheiÂden. Die UnterÂschiede lassen sich sehr ĂŒberÂsichtlich zusamÂmenÂfassen. Im HinÂblick auf die strukÂturelle StaÂbilÂitĂ€t sind beiÂde LösunÂgen einanÂder ebenÂbĂŒrÂtig, aber die BautechÂnik, der Zeitaufwand und das FinÂish stellen sich unterÂschiedlich dar.
VerÂleimen
Cedar Strip bildet keine SpalÂten in den Fugen und kann mit Epoxy- oder PU-KleÂbern verÂleimt werden.
Speed Strip bildet an den RunÂdunÂgen auf der AuĂenÂseite offene Fugen, die nach dem GlĂ€tÂten verspachtelt werÂden. Es komÂmen nur mit FĂŒllern angereÂicherte EpoxykÂleÂber in Frage.
Bei der Arbeit mit Speed Strip ist gröĂere Sorgfalt beim Umgang mit dem KleÂber geboten. Die ViskositĂ€t muss durch die BeigaÂbe von MikroÂfasÂer-FĂŒller genau eingestellt werÂden, und es gibt keine AlterÂnaÂtive zu EpoxykÂleÂbern. Die AnwenÂdungÂstechÂnik ist allerdÂings simÂpel. Der KleÂber wird rasch und einÂfach mit einem etwa 60 cm lanÂgen Stab aufgeÂtraÂgen, den man wie den Bogen einÂer Geige ĂŒber die FedÂer fĂŒhrt.
EinÂer der Hauptvorteile von Speed Strip ist sicherÂlich die reduzierte Bauzeit. Durch die selbÂstzenÂtriÂerenÂden EigenÂschaften der LeisÂten kann man deutÂlich schneller arbeitÂen. So erzielt man im VerÂgleÂich zum AufÂplanken mit Cedar Strip eine ZeitÂersparÂnis von 20 bis 50 %.
Auf der InnenÂseite des Rumpfes zeigt Speed Strip deutÂlich ĂŒberÂlegene EigenÂschaften gegenĂŒber Cedar Strip. Die HolzkanÂten sitzen innenÂborÂds fugenÂlos aufeinanÂder, und die KanÂten brechen nicht aus. Die OberÂflĂ€che lĂ€sst sich einÂfachÂer reiniÂgen, und es bleiben keine KleÂberÂfleckÂen oder Risse zurĂŒck. Ob mit GlasÂgewebe ĂŒberÂzoÂgen oder ânaturbeÂlassenâ â die OberÂflĂ€che ist stets sauber, und es sind kaum SchleiÂfarÂbeitÂen erforderlich.
Cedar Strip wiederum bildet auf der AuĂenÂborÂdÂseite keine offeÂnen Fugen aus, so dass keine SpachteÂlarÂbeitÂen anfallÂen. AllerdÂings werÂden die meisÂten SchiffÂsÂrĂŒmpfe ohneÂhin mit einÂer AuĂenÂhaut aus Furnier oder GlasÂgewebe verkleiÂdet. Beim Auflaminieren des Furniers auf einen Speed-Strip-Kern werÂden die schmalen Spalte in den Fugen durch den Druck des FurnierkleÂbers automaÂtisch gefĂŒllt. Wenn der Rumpf mit einÂer AuĂenÂhaut aus GlasÂgewebe ĂŒberÂzoÂgen wird, sind allerdÂings die Fugen vorher zu verspachteln. DafĂŒr sind ĂŒblicherÂweise ein Paar StunÂden zu verÂanÂschlaÂgen (2â4 StunÂden fĂŒr einen 30-FuĂ-Rumpf). Vor dem AufÂbrinÂgen von Furnier oder GlasÂgewebe ist es auĂerÂdem ratÂsam, den Rumpf 24 StunÂden lang vorzuwĂ€rÂmen, um die HafÂtung zwisÂchen der HolÂzoberÂflĂ€che und dem GlasÂgewebe zu optiÂmieren, denn beim AbkĂŒhlen wird der HarzkÂleÂber durch Schrumpfen der im Holz enthalÂteÂnen Luft in das Holz hineingeÂsaugt. Neben der besseren HafÂtung bewirkt das VorÂwĂ€rÂmen des Rumpfes fernÂer, dass dem Holz Feuchtigkeit entÂzoÂgen wird, die sich wĂ€hrend des Bauens gebildet haben kann.
Einige BootsÂbauer geben zu bedenken, dass die HarzfĂŒlÂlung der offeÂnen Fugen schrumpfen kann und dadurch die AuĂenÂhaut in die Fugen zieht, so dass diese Fugen auf der AuĂenÂhaut sichtÂbar werÂden. Dies hĂ€ngt einÂerÂseits von der BreÂite des Spaltes und von der Frage ab, ob der Rumpf vorher ordÂnungsÂgemÀà geglĂ€tÂtet und ausÂreÂichend vorgewĂ€rmt wurde. Sofern dies beachtet wird und auĂerÂdem an stark gekrĂŒmmten Stellen angemessen schmale Speed-Strip-LeisÂten verÂwenÂdet werÂden, haben wir keinÂerÂlei HinÂweise auf dieses potenÂzielle ProbÂlem gefunden.
Man ist sichÂer stets gut beratÂen, wenn man vor dem Bau die FirÂma ThompÂson oder den BootsÂdeÂsignÂer konÂsulÂtiert, um die richtiÂgen BreÂitÂen und AbmesÂsunÂgen zu wĂ€hlen. LetÂzten Endes aber muss jedÂer Kunde selÂber das FĂŒr und Wider beiÂder OptioÂnen abwĂ€Âgen. Wir perÂsönÂlich sind ĂŒberzeugt, dass diese EntscheiÂdung in der Regel zugunÂsten von Speed Strip ausÂfallÂen wird. Aber welche Wahl Sie auch treÂfÂfen: mit beiÂden SysÂteÂmen erhalÂten Sie ein wunÂderÂschönes HolzÂboot, das einÂfach mehr Klasse hat, als Boote aus anderen Materialien.
Autoren: David Kayll mit UnterÂstĂŒtzung durch FarÂrow & ChamÂbers und ZitatÂen aus BeitrĂ€Âgen von Dick Phillips (FalÂmouth ColÂlege) und dem BoatÂman Magazine.
VerÂgleÂich zwisÂchen Holz- und Schaumkernen
Eine AuĂenÂhaut aus Speed Strip oder Cedar Strip dient in einÂer SandÂwichkonÂstrukÂtion mit PVC-SchaumkÂern strukÂturell betraÂchtet dazu, die FesÂtigkeit des Rumpfes gegen VerÂforÂmung innerÂhalb der TragÂwÂerkÂsebene und unter BiegeÂbeÂlasÂtung zu erhöhen. Der SchaumkÂern dient lediglich als Trennschicht und MediÂum zur ĂberÂtraÂgung der ScherkrĂ€fte. VerÂwenÂdet man dageÂgen WestÂern Red Cedar als KernÂmaÂteÂrÂiÂal, trĂ€gt der Kern selbÂst die StrukÂtur und kann die lĂ€ngs wirkÂenden LasÂten aufnehmen. In diesem Fall hat die Haut des Rumpfes nur die QuerkrĂ€fte aufzunehmen und erhöht die TorÂsionsÂfesÂtigkeit. FolÂglich braucht man mit einem HolzkÂern, um die erforderÂliche FesÂtigkeit des BootÂskörÂpers zu erzieÂlen, gerinÂgere MenÂgen GlasÂgewebe (und Harz) als bei VerÂwenÂdung eines PVC-Schaumkerns.
Zwar wiegt ein ZedÂernÂholzkÂern fast vierÂmal so viel wie ein PVC-Kern, aber dank der âeingeÂbautÂenâ hohen ScherÂfesÂtigkeit dieses MateÂriÂals spart man erheÂblich an Gewicht der AuĂenÂhaut, so dass man schlieĂlich ein annĂ€hÂernd verÂgleÂichÂbares Gesamt-FlĂ€chengewicht erzielt. DafĂŒr ist die BootÂshĂŒlle deutÂlich zĂ€her, fast dopÂpelt so bruchÂfest und weniger anfĂ€lÂlig fĂŒr ProbÂleme durch SchichtspalÂtung, ScherkrĂ€fte und StoĂÂbeÂlasÂtung, wie sie bei PVC-SandÂwich-KonÂstrukÂtioÂnen potenÂziell in Kauf genomÂmen werÂden mĂŒssen. Anders als PVC-Schaum, der unter DauerÂbeÂlasÂtung irgendÂwann ermĂŒdet und nachgiebig wird, hat Holz auĂerÂdem ein âForÂmgedĂ€chtÂnisâ.
NatĂŒrÂlich kann eine SandÂwichkonÂstrukÂtion mit PVC-SchaumkÂern letÂztenenÂdes techÂnisch immer so optiÂmiert werÂden, dass man im VerÂgleÂich zu einÂer Epoxy-GlasÂgeweÂbekonÂstrukÂtion mit HolzkÂern bessere mechÂaÂnisÂche EigenÂschaften bei gerinÂgerem Gewicht erzielt. Viele InterÂessenÂten aber sehen in der unverÂgleÂichÂlichen LanÂglebigkeit eines ZedÂerkÂern-Rumpfes das attrakÂtiÂvere MerkÂmal, insÂbesonÂdere fĂŒr FahrtenyÂachtÂen oder Fahrten-/RenÂnyÂachtÂen, bei denen es nicht an allererster Stelle auf GewichtÂsersparÂnis ankommt. Die wachÂsende Zahl von AuftrĂ€Âgen fĂŒr den Bau von Cedar-Strip- oder Speed-Strip-Booten spricht fĂŒr sich.
Bauen mit Speed Strip von FarÂrow & Chambers
Die wichtigÂste EntscheiÂdung bei BaubeÂginn ist die PosiÂtionÂierung der StartÂplanke, da sie besÂtimmt, wie alle weitÂeren LeisÂten um die Form laufen. DafĂŒr gibt es keine feste Regel, da alles von der Form des Rumpfes abhĂ€ngt. Bei einÂer lĂ€nglichen, schlanken Form ist die Sache einÂfachÂer als bei einem kurzen, bauchiÂgen Rumpf. Trotz der Vielfalt unterÂschiedlichÂer Designs kann man unserÂer Erfahrung nach allerdÂings immer eine der im folÂgenÂden beschriebeÂnen MethÂoÂdÂen wĂ€hlen. In beiÂden FĂ€llen wird kieloben gebaut.
MethÂode 1
Man beginÂnt mit der ersten Leiste entÂlang der DeckÂskante und plankt konÂtinuierÂlich auf bis zur Kiellinie. Um festzustellen, ob diese MethÂode fĂŒr Ihre gewĂŒnÂschte BootsÂform tauglich ist, ziehen Sie eine LinÂie parÂalÂlel zur DeckÂskante ungeÂfĂ€hr auf halÂber Strecke zwisÂchen dieser und der bauchigÂsten Stelle. Die PosiÂtion sollte so gewĂ€hlt werÂden, dass sie RĂŒckschlĂŒsse darauf zulĂ€sst, wie die weitÂeren LeisÂten verÂlaufen wĂŒrÂden. TackÂern Sie nun eine Leiste entÂlang dieser LinÂie fest, um zu prĂŒfen, ob sie probÂlemÂlos allen KrĂŒmÂmungen und BiegunÂgen folÂgt. Kann die Leiste nicht einÂwandÂfrei strakÂen, weil der RunÂdungsÂgrad zu hoch ist, sollÂten Sie MethÂode 2 verwenden.
MethÂode 2
ErmitÂteln Sie zunĂ€chst eine mitÂtlere PosiÂtion auf der KrĂŒmÂmung, indem sie an jedÂer StaÂtion die EntÂferÂnung zur MitÂtellinie messen und auf halÂber Strecke eine Markierung anbrinÂgen. Dann verbinden Sie diese MarkierunÂgen mit einÂer proÂviÂsorisch angeÂhefteten Leiste. Diese wird spĂ€ter wieder entÂferÂnt und soll zunĂ€chst nur eine feste HilÂfÂsÂlinÂie darstellen. Markieren sie nun entÂlang der Form die PunkÂte gleÂichen Abstandes zwisÂchen der HilÂfÂsÂlinÂie und der DeckÂskante. EntÂlang dieser MarkierunÂgen wird die erste Leiste fixÂiert. Diese wird typÂisÂcherÂweise einen Bogen beschreiben, dessen ScheitÂelpunkt ungeÂfĂ€hr in der Bootsmitte liegt. Die Enden laufen in die DeckÂskante hinein. UnterÂhalb dieses Bogens werÂden nur noch relÂaÂtiv wenige LeisÂten der KrĂŒmÂmung folÂgend zu verÂbauen sein. Nach âobenâ, das heiĂt zur Kiellinie hin, wird konÂtinuierÂlich aufgeplankt.
VerÂleimen
Welche TechÂnik fĂŒr das VerÂleimen von Speed-Strip-LeisÂten empÂfohlen wird, hĂ€ngt (bei VerÂwenÂdung eines EpoxykÂleÂbers) davon ab, ob der Rumpf anschlieĂend furniert oder nur mit GlasÂgewebe ĂŒberÂzoÂgen werÂden soll. Wir bevorzuÂgen die erste AlterÂnaÂtive. In diesem Fall wĂŒrÂden wir den EpoxykÂleÂber in einem tiefen GefÀà mit ColÂloidal SilÂiÂca FĂŒller anmisÂchen und mit einem etwa 40 cm lanÂgen Stab aufÂtraÂgen. Es sollte nur soviel KleÂber vorÂbereÂitÂet werÂden, wie sich in einem ArbeitsÂgang verÂarÂbeitÂen lĂ€sst. RĂŒhren Sie den KleÂber an der InnenÂseite des GefĂ€Ăes gleÂichÂmĂ€Ăig auf, so dass Sie ihn entÂlang der Wand mit dem Stab aufnehmen könÂnen (etwa auf halÂber LĂ€nge des Stabes). Ziehen Sie nun den Stab wie einen GeigenÂboÂgen auf der InnenÂborÂdÂseite der FedÂer entÂlang. Die ViskositĂ€t des KleÂbers sollte so beschafÂfen sein, dass er in der Nut verÂlaufen kann. Er darf dageÂgen nicht so flĂŒsÂsig sein, dass er an der InnenÂseite der Speed-Strip-Leiste herunÂterÂlĂ€uft. Auf die AuĂenÂborÂdÂseite der FedÂer wird bewusst kein KleÂber aufgeÂtraÂgen, da die Fugen auf der AuĂenÂseite beim Auflaminieren des Furniers automaÂtisch mit Epoxy verÂpresst werÂden. So sparen Sie nicht nur KleÂber sonÂdern könÂnen auch sehr sauber arbeiten.
Wenn der Rumpf mit GlasÂgewebe ĂŒberÂzoÂgen werÂden soll, empfehlen wir, eine KleÂber-/FĂŒllerÂmisÂchung mit niedrigerÂer ViskositĂ€t auf beiÂden SeitÂen der FedÂer aufzuÂtraÂgen. Um die LeisÂten auf den SpanÂten, SchotÂten und Mallen zu fixÂieren, bieten sich je nach verÂfĂŒgÂbarem Werkzeug verÂschiedene MethÂoÂdÂen an. Sie könÂnen Spax-Schrauben, NĂ€gel oder TackÂer verÂwenÂden. Speed-Strip-LeisÂten lassen sich in der LĂ€nge probÂlemÂlos mit einÂer einÂfachen StoĂverbindung aneinanÂderÂfĂŒÂgen. Beim AufÂplanken ĂŒber SchotÂten und SpanÂten ist es ratÂsam, dafĂŒr zu sorÂgen, dass diese StoĂfuÂgen stets auf einem Spant oder Schott liegen. ĂbereÂinanÂder liegende StoĂfuÂgen sind zu verÂmeiÂden. In BereÂichen, die man spĂ€ter nicht sieht oder die mit GlasÂgewebe ĂŒberÂzoÂgen werÂden, kann man die StoĂverbindung mit Epoxy verkleben, da die aneinanÂderÂstoĂenÂden LeisÂten von oben und unten fixÂiert werden.
Nehmen Sie sich beim AufÂplanken unbeÂdÂingt die Zeit, ĂŒberÂschĂŒsÂsiÂgen KleÂber sofort zu entÂferÂnen, am besten mit einem Holzkratzer. Wenn die OberÂflĂ€che ein naturbeÂlassenes FinÂish erhalÂten soll, reiniÂgen Sie die FlĂ€chen mit einem geeigneten LösungsmitÂtel und einem sauberen Tuch.
Wir danken all denen, die bei der ZusamÂmenÂstelÂlung dieser InforÂmaÂtioÂnen geholfen und BeitrĂ€ge zur VerÂfĂŒÂgung gestellt haben. Wir wollen damit alle BootsÂbauer unterÂstĂŒtzen, die sich fĂŒr HolzbauleisÂten entscheiÂden. Je bessÂer Sie arbeitÂen könÂnen, desto höher und gleÂichÂmĂ€Ăiger wird die QualÂitĂ€t des ErgebÂnissÂes und desto wertvoller das Boot. So erwerÂben wir VerÂtrauen in diese TechÂnik bei KonÂstrukÂteuren und BootsÂbauern. Wir mĂŒssen gleÂichÂwohl darauf hinÂweisen, dass letÂzten Endes allein der KĂ€ufer und AufÂtraggeÂber ĂŒber die GröĂe, die Art und die Bauweise seines Bootes zu entscheiÂden hat.
Zitate mit freÂundlichÂer GenehmiÂgung von The BoatÂman MagÂaÂzine und Dick Phillips, FalÂmouth Marine College.